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Das Tauchen auf Gozo erkunden

Es ist November. Man sagte uns: kommt im November, dann ist das Wasser schön warm und es hat nur noch wenige Gäste. Wenig Gäste: ja; warmes Wasser: ja, ok mit meinem 7mm. Es wurde jedoch vergessen zu erwähnen, dass es dann sehr feucht, ausserhalb des Wassers!, sein kann und auch wenn die Lufttemperatur bei 18 noch ist, die Feuchtigkeit einem bis in den Knochen durchdringt. Zum Glück hatte ich meine Mütze, meine warmen Socken und eine Bettflasche mit eingepackt. Heizungen gibt es hier nämlich keine. Zumindest nicht in unserem süssen Guesthouse.

Im Guesthouse bekam ich das Rollstuhl-Zimmer. Das Badezimmer war behindertengerecht. Das grosse Bett war jedoch so hoch (vielleicht waren die Einwohner von Gozo vorher Riesen ?), das man es nur mit grossen Schwung erreichen konnte.

Manche Pausen verbrachte ich dann im Bett, unter allen Decken die es im Zimmer gab, mit meiner Bettflasche und meinem iPad. Ich habe nämlich angefangen, Weissabgleiche beim Fotografieren zu machen und verbrachte somit einige Stunden beim Fotos sortieren (oder zu löschen).

Die gebuchte Land- und Wasserbegleitung (mit Behindertentauchen Erfahrung) wurde irgendwie in der Bestellung durch "nur" einen Tauchguide ersetzt und somit waren mein Buddy und ich unheimlich froh dass ihr Partner uns begleitete. Flaschen rein und raus, Tauchmaterial rein und raus, Rollstuhl rein und raus. Und dann bewegt sich noch die ganze Ladung beim Fahren und manches Equipment macht sich dann alleine auf den Weg. Überraschungen jedes mal! Aber unser Guide war aus dem Fribourger Land (ein Landei beim Tauchen? ungewöhnlich), meiner Heimat, und kannte die Tauchplätze gut; das waren schon mal zwei gute Punkte!

Am letzten Tauchtag stürmte es dann. Auf Gozo geht man auch bei Blitz und Donner ins Wasser. Ohne Kommentar. Es war mein 300.er! Er sollte toll werden. Auf dem Programm: Inland Sea, dann durch den Tunnel (80m) zum Blue Hole und wieder zurück. Es wurde eng und dann zu eng. Klaustrophobie danke! Auf halben Weg kreuzte ich die Arme und wir verbrachten den Rest des Tauchgangs beim Eingang zum Tunnel in Gesellschaft von vielen Barschen. Die Rückkehr zur Tauchbasis verlängerte sich dann auch plötzlich, da die "Gullis" die Menge an Wasser nicht mehr bewältigten und die Strassen unter Wasser standen. Zu hoch für meinen tiefen Rollstuhl.

Gozo ist dennoch eine wunderschöne Insel. Mit dem ganzen Regen spriessen alle Gärten und es war grün überall. Die Dörfer konkurrenzieren sich mit ihre Kirchen und man kommt sogar mit dem Rollstuhl auf den Kirchturm; gesegnet vom Pfarrer verlässt man die Kirche. Viele Restaurants sind ebenerdig. Das Essen ist ein Genuss!

Ich werde sicher wiederkommen, aber nicht im November!

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